In seinen Heidelberger Poetikvorlesungen nahert sich Wilhelm Genazino dem eigenen Schreiben uber die auch seinen Romanhelden stets innewohnende Uberempfindlichkeit und damit deren Angst vor der Penetranz des Wirklichen. Thematisiert wird weiterhin die Sehnsucht nach dem vermissten Zuhause als verschwundene und doch nicht verlorene Heimat und schliesslich die uber allem Schreiben stehende Frage nach der richtigen Form oder wie etwas in die Welt tritt. Die Poetikvorlesungen erscheinen posthum aus dem im Deutschen Literaturarchiv in Marbach befindlichen Nachlass des 2018 verstorbenen Autors.