Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland - Autobiographie Zeitlebens kämpfte Ernst Toller (1893-1939) für die Demokratie, für Freiheit und Selbstbestimmung, gegen Unterdrückung, Faschismus und Entrechtung. So wird er, der Sanfte und Nachdenkliche, im Jahr 1918 in München zu einem Anführer der Räterepublik. Das basis-sozialistische Experiment scheitert nach wenigen Wochen, von reaktionären und präfaschistischen Freikorpstruppen und aus Berlin gerufenen Reichswehrverbänden niedergeschossen. Toller verbringt danach fünf Jahre in Festungshaft - literarisch seine produktivste Zeit. In der Haft entstehen Tollers bedeutendste Werke, die in Berlin, und bald auf den wichtigsten Bühnen der Welt, aufgeführt werden. In nicht weniger als 27 Sprachen werden in den Zwanziger Jahren Ernst Tollers Texte übertragen, und er wird bis Ende der Dekade der bekannteste lebende deutsche Dramatiker - bekannter als Carl Sternheim, Georg Kaiser oder Brecht. Als die Nazis an die Macht kommen, wandert Toller mit seiner Frau Christiane Grautoff 1936 nach Umwegen in die USA aus und wird dort zum Repräsentanten eines anderen, eines humanen Deutschland.