Ein Eindruck von Déjí-vu eröffnet die Trilogie, in der Camille Jourdy über Depressive in der Provinz berichtet. In einer kleinen und langweiligen Stadt lebt Vincent, ein dreißigjähriger Friseur, der es noch nicht geschafft hat, die Nabelschnur zu durchtrennen, die ihn mit seiner exzentrischen Mutter verbindet; Rosalie, eine Frau, die versucht, ihre dunkle Vergangenheit mit Whiskey zu übertönen; und Aude, die sich vom Leben mitreißen lässt. Vincents eintöniges Leben wird durch eine Begegnung gestört, die eine vage und ungenaue Erinnerung an etwas oder jemanden in der Vergangenheit hervorruft und zu einer Obsession führt. Auslöser ist das Auftauchen einer Frau, Rosalie, die ein so langweiliges Leben wie Vincent zu führen scheint. Wird diese Begegnung Vincent helfen, seine Dämonen zu überwinden? Die große Qualität von Camille Jourdys Werk liegt nicht nur in seiner ironischen Zärtlichkeit und in der tiefen psychologischen Auseinandersetzung, der sie ihre Figuren unterzieht, sondern auch in ihrer Fähigkeit, über unbedeutende Details hinauszugehen. Die Geschichte schreitet mit einer langsamen Kadenz voran, die es uns ermöglicht, die Langeweile der Charaktere zu würdigen, während wir die vielfältigen Details mit großer evokativer Kraft und einem feinen Sinn für Humor betrachten, den Camille Jourdy uns sowohl in der Erzählung, den Dialogen als auch in der Zeichnung bietet.